Horst Schwoon: Die Entwicklung der Mitgliederzahlen

Namen und Zahl der Gründungsmitglieder des "Kommunalen Arbeitskreises" sind aus den vorliegenden Akten nicht zu ermitteln. Erst seit 1963 liegen fortlaufende Aufzeichnungen vor.

Auf 12 Bürgervereine stützte sich die ASB im Jahre 1965 – nachdem sich die Handels- und Gewerbevereine abgetrennt hatten. Nur vier Bürgervereine davon sind auch heute noch Mitglieder. Die restlichen acht lösten sich in späteren Jahren auf bzw. wandten sich von der ASB ab.

Auch einige später eingetretene Bürgervereine verließen die ASB wieder kurzfristig – ein paar wenige sogar nach mehr als 20 bzw. 30 Jahren harmonischer Zusammenarbeit (z.B. der Degerlocher Frauenkreis und der Bürgerverein Dachswald). Beide Vereine stellten über viele Jahre Vorstandsmitglieder in der ASB - trotzdem "mochte" man sich eines Tages nicht mehr.

Die vier Bürgervereine, die von Anfang an bis heute dabei blieben – also mindestens seit 46 Jahren – sind: der Sonnenbergverein, der Bürgerverein Killesberg und die beiden Stadtkernvereine Stuttgart-Mitte und Stuttgart-Süd (Mitte und Süd fusionierten 1977).

Von den heutigen 30 Mitgliedsvereinen kann der Bürger- und Kulturverein Birkach im kommenden Jahr sein 40 jähriges Mitglieds-Jubiläum feiern. Er trat 1969 der ASB bei.

1970 folgte der Bürgerverein aus Zuffenhausen. Der Frauenkreis Möhringen und der Verschönerungsverein Stuttgart gehören seit 1971 dazu. Nunmehr 36 Jahre dabei sind die Bürgervereine Riedenberg-Sillenbuch, aus Bad Cannstatt und aus Zazenhausen. Die Vereine aus Untertürkheim, Heumaden und Feuerbach sowie der Bürger- und Gartenbauverein Heslach traten 1973 bei – gefolgt 1974 von den Bürgervereinen aus Möhringen, Stammheim, Obertürkheim, Stuttgart-West, Plieningen und vom Bürgerverein Vaihingen-Rohr-Büsnau.

Die Bürgervereine aus Feuerbach und Vaihingen hatten sich allerdings in den 90er Jahren drei bzw. neun Jahre "Auszeit" genommen – sind heute aber beide wieder fest in der Arbeitsgemeinschaft eingebettet. Die Wiedereintritte erfolgten 1998 bzw. 2007.

Der einzige heute noch angeschlossene Bürgerverein, der außer den vorgenannten Vereinen die "30-Jahre-Mitgliedschaft" schon überschritten hat, ist die Schutzgemeinschaft Mühlhausen (Beitritt 1976). Als einzigstes neues Mitglied der 80er Jahre trat 1989 der Bürgerverein Hofen der ASB bei – gefolgt vom einzigen neuen Verein der 90er Jahre, dem Bürgerverein Nordbahnhof (1998).

In 25 Jahren gab es für die Arbeitsgemeinschaft also nur zwei neue Mitglieder. Das änderte sich im Jahrhundert in der Amtszeit von Horst Schwoon. Gleich acht neue Mitglieder baten von 2003 bis heute um die Aufnahme in die Arbeitsgemeinschaft Stuttgarter Bürgervereine. 2003 bzw. 2004 waren das die neugegründeten Bürgervereine "Freiberg und Mönchfeld" sowie aus Stuttgart-Rot. 2007 noch folgende Vereine:
Weilimdorfer Heimatkreis, Pro Alt-Cannstatt, Bürgerverein "Interessengemeinschaft Neugereut" und der Bürgerverein "Fasanenhof-Hier lieben wir". Als jüngstes Mitglied konnten wir 2008 den Kultur und Bürgerverein Stuttgart-Münster begrüßen. Die drei letztgenannten Vereine waren ebenfalls Neugründungen.

Dass sich in letzter Zeit auch Vereine mit nicht gerade "typischen Bürgervereins-Strukturen" der ASB angeschlossen haben, ist auch ein Zeichen für einen gewissen Bekanntheitsgrad und einen guten Leumund – aber ganz bestimmt auch ein Zeichen für eine teilweise Neuausrichtung in der ASB. Aufgrund der intensiven Mitarbeit bei stadtgeschichtlichen Themen (z.B. in der IG Stadtgeschichte) wurden Kontakte geknüpft zu den Heimatkreisen und den Geschichts- und Museumsvereinen. Den Vertretern dieses Bereiches könnte die ASB eine Plattform bieten, um der Koordination und Zusammenarbeit auch auf den Gebieten von Heimatforschung und –pflege und Denkmalschutz noch mehr Gewicht und Bedeutung zu verschaffen.


Amtszeiten der Vorsitzenden:
1 = Dr. W. Heinzelmann, 2 = Dr. H. Zielmann, 3 = Rudolf Schnabel, 4 = Max Hauser, 5 = W.H. Stengel, 6 = H. Schmidt,
7 = H.-J. Meyer, 8 = Fr. Speyer, 9 = G. Viel, 10 = H. Heitmann, 11 = H. Schwoon


Das Fazit der seitherigen Mitgliedsbewegungen in der Arbeitsgemeinschaft kann gar nicht hoch genug bewertet werden:

Wenn von 30 heutigen Mitgliedsvereinen 21 (das sind 70%!) seit mehr als 30 Jahren (!) der ASB angehören, dann zeugt das nicht nur davon, dass in der ASB ein "gutes Betriebsklima" herrschte und herrscht und dass die Zusammenarbeit mit den Bürgervereinen in all den Jahren doch wohl kollegial und zur Zufriedenheit abgelaufen ist. Vielmehr ist daraus auch zu schließen, dass in den örtlichen Bürgervereinen die Notwendigkeit einer zentralen Leit- und Kooperationsstelle gesehen wurde und wird.

Viele stadtteilübergreifende Themen konnten in der ASB besser bearbeitet werden, weil entsprechende Verbindungen und Möglichkeiten zu schnelleren und verträglicheren Lösungen von Konflikten oder Problemen führten. Hilfe und Unterstützung für deren tägliche Arbeit konnte den angeschlossenen Bürgervereinen in vielfältiger Weise gewährt werden.

Es liegt natürlich in der Struktur einer Arbeitsgemeinschaft, dass sie einen solchen harmonischen Dienst an den Mitgliedern erbringen kann, denn im Gegensatz zu anderen Dachorganisationen sind in der ASB nur diejenigen handelnde Personen, die auch in den angeschlossenen Mitgliedsvereinen verankert sind – also entsprechende "Vor-Ort-Erfahrung" mitbringen.

Natürlich hat es in den vergangenen Jahren auch hier und da einmal Reibereien oder Missstimmungen gegeben und man konnte sich auch in einzelnen Fällen partout nicht einigen. Dies vor allem in solchen Situationen, wenn der Vorteil des einen der Nachteil eines anderen Mitgliedsvereines zu werden drohte. Aber bis auf ein paar wenige Ausnahmen konnte immer wieder eine befriedigende Regelung erreicht werden. Das zeigt doch auch die jahrlange Treue der angeschlossenen Bürgervereine.